Donnerstag, 2. Mai 2013

Grenzen setzen

"Jedes Kind hat sein Päckchen zu tragen!"

Ja, den Spruch habe ich in letzter Zeit öfter gehört. Und es stimmt. Wir haben überwiegend Kinder aus schlechten Familienverhältnissen. Kinder, die Gewalt nicht nur aus dem Fernsehen kennen. Kinder, die Liebe nur aus dem Fernsehen kennen. Kinder, die zu Hause alles dürfen, weil ihnen keine Grenzen gesetzt werden.

Bei uns schon.

Beispiele? Gerne:

Kind 1 (weiblich, 4. Klasse),, Familiensituation wirklich sehr diffus, ist in den letzten Tagen sehr aggressiv, schreit viel, beleidigt andere, pöbelt herum, stänkert... Sie nimmt sich wirklich viel heraus. Regeln sind ihr egal, sie macht da so ihr Ding. Aus AGs haut sie ab, beleidigt andere Kinder aufs allerübelste. Aber sie macht es hinterrücks. So, dass wir es meist nicht merken. Sie ist link.
Aber sie hat es doch so schwer, da sollen wir sie noch bestrafen?

Kind 2 (türkischer Viertklässler), ebenfalls sehr schwierige Familienverhältnisse. Macht nix, was man ihm sagt, Konsequenzen sind ihm egal. Hat ja eh nix zur Folge. Darf zuhause alles, was er will. Denn er ist der "King". Essen? Nö. Hausaufgaben? Nö. AGs? Nö.
Ihm sollen wir Regeln aufstellen? Nein, denn er ist doch Türke... (wortwörtlich so von ihm gesagt worden)

Kind 3 (nicht deutschsprachiger 2.-Klässler). Familienverhältnisse sind uns nicht genauer bekannt. Er will nicht. Er will nichts. Nicht essen. Nicht Hausaufgaben, nicht spielen. Er will ärgern. Warum? Nur so. Fragt man ihn was, dann lautet die Antwort immer "Nein".
Er ist durch nix von nix zu überzeugen. Er blockiert alles. An ihn kommen wir nicht ran.
Aber er will doch einfach nicht, sollen wir ihn zwingen?

Das sind nur 3 von unseren täglichen Herausforderungen. Jeden Tag aufs Neue. Und ändern tut sich leider nicht wirklich viel =(

1 Kommentar:

  1. Am Schlimmsten finde ich, dass solche Kinder dann zu Menschen heranwachsen, die 1. genau so mit den eigenen Kindern weitermachen 2. von unserem Sozialstaat wegen fehlender Qualifikationen durchgefüttert werden und 3. genau in diese soziale Hängematte hineinpassen. Es gibt nichts, was die Gesellschaft dagegen tun kann.

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